Andersraum e.V.
Als Dach für queere Communitys in Hannover ist der Andersraum eine Graswurzel-Organisation. Der Verein wächst durch das Engagement und die Ideen vieler verschiedener (queerer) Menschen. Hier liest du, wie alles begann und was sich in den Jahren darauf alles entwickelt hat.

Von der Community für die Community
Der Andersraum wurde von einem breiten Spektrum queerer Menschen für Hannovers queere Communitys gegründet. Hannover braucht ein queeres Zentrum, da waren sich alle einig, vor allem, da Vorläuferprojekte wie das Home-Zentrum oder der Knackpunkt nur eingeschränkten Zielgruppen offen gestanden und sich inzwischen wieder aufgelöst hatten.
Ende 2010 setzten sich Menschen aus verschiedenen Communitys zusammen und besprachen die Bausteine Jugend, Alter, Lesben, Schwule, Trans* und Gesundheit. Nach der Vereinsgründung 2011 eröffnete dann nach umfassenden Diskussionen und fleißigen Renovierungsarbeiten der Andersraum – Hannovers Queeres Zentrum.
Bereits zu Beginn gab es Gruppenangebote, Beratung, eine Bar und Veranstaltungen. Darunter waren auch für 2013 recht innovative Angebote wie die young_frienTS, eine trans* Jugendgruppe. 2015 waren dann restlos alle Wochentermine im Kalender des Queeren Zentrums belegt.

Der Verein wächst und wächst
Unser Verein folgt der Vision: Damit du sein kannst, wie du bist. Wir möchten, dass alle Menschen in unserer Gesellschaft frei und selbstbestimmt leben können. In den Jahren nach der Gründung folgten daher immer mehr neue Projekte, um aktuellen Bedarfen aus den Communitys gerecht zu werden.
2016 wurde der Andersraum e.V. alleiniger Träger des Christopher Street Days Hannover, der über die Jahre zu Hannovers größter Demonstration für Demokratie und Menschenrechte geworden ist und zahlreiche neue Bündnisse schließen konnte.
Ebenfalls 2016 wurden wir Träger der Niedersächsischen Vernetzungsstelle für Queere Geflüchtete. Über die Jahre verschob sich der inhaltliche Schwerpunkt stärker Richtung queere BIPoC. 2018 wurde durch hauptamtliche Unterstützung Prisma, eine Gruppe für queere BIPoC gegründet.
Seit 2015 befassen wir uns ausführlicher mit dem Gesundheitsbereich. Seit 2019 bieten wir unter dem Label „LSBTI-Gesundheit im Andersraum“ Empowermentworkshops für queere Menschen und auch Fortbildungen für medizinische Fachkräfte an.

Über die Jahre kamen immer mehr Jugendliche ins Queere Zentrum und drängten darauf, eigene, jugendgerechte Räume mit mehr verfügbaren Zeiten zu bekommen. Nach einem langen Planungsprozess der Jugendlichen eröffnete dann 2019 unser jüngstes Projekt, das QueerUnity – Hannovers Queeres Jugendzentrum.
Anfang 2021 kam das Bildungs- und Antidiskriminierungsprojekt SCHLAU Hannover in unsere Trägerschaft, das seit über 20 Jahren Workshops zur Sensibilisierung für queere Themen anbietet, vor allem in Schulen.

Was wir gelernt haben
Über die Jahre zeigt sich deutlich: Um erfolgreich zu sein, müssen sich Projekte aus einem konkreten Bedarf entwickeln und von den Zielgruppen selbst erarbeitet werden. Ideen für den Verein kommen, wie seit Beginn des Queeren Zentrums, von der Basis.
Was wir tun, soll wirksam sein, also eine gezielte, positive Veränderung im Denken, Fühlen und vielleicht sogar Handeln von konkreten Menschen bewirken. Damit verbietet sich leere Symbolpolitik oder Events, bei denen eh alle einer Meinung sind. „Austausch“ und „Vernetzung“ sind keine Wirkung. Formate, die sich nicht bewähren, werden verändert oder beendet. Angebote, die sich bewähren, werden ausgebaut.

Der Großteil unserer Vereinsarbeit geschieht ehrenamtlich. Weil ehrenamtliches Engagement im Wandel ist, schaffen wir zahlreiche Möglichkeiten für einen Einsatz. Vom einmaligen ad hoc Mikroengagement über Projektteams, Verwaltungsaufgaben bis hin zu regelmäßigen Gruppenleitungen und Beratungseinsätzen: Jeder Mensch findet bei uns eine Möglichkeit, aktiv zu werden.